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Mittwoch, 27. Juni 2007

Instrumentelle Amnesie: Wenn roboter vergessen...

So. Wieder einmal:
Kohl konnte es (vergessen & verschweigen, teils wegen Ehrenworten),
Koch konnte es, warum soll eigentlich eine Institution wie das Verteidigungsministerium nicht auch das können, was andere schon so erfolgreich vor Problemen gerettet hat?

Eben. Darum wurde der kleine Datenrettungsroboter zum Sündenbock erkoren:

Er hatte die Fakten, die doch so wichtig für die Aufklärung und widerliche Schnüffelarbeit der dahoam gebliebenen Grundrechtefanatiker gewesen wären, zu vergessen.
Zack, zack!

Oooch. Schade. Wie? es gibt Datenrettungsdienste wie Knoll Ontrack, die selbst von fast verkrümelten Festplatten die Daten wieder retten können?

Ja.

Aber eben nicht die aus eingestürzten Hochhäusern bzw, die aus kleinen Bundeswehrdatensicherungsrobotern.

Leute kauft alte Serverplatten auf Ebay und sendet sie zur Analyse an den CCC!

Also was sagt uns das?
A) Wenn wirklich der vorgegebene Ablauf wahr sein sollte, dann ist es sogar noch verantwortungsloser als bisher gedacht, unsere Freiheit am Hindukush zu verteidigen.
Dann gehören diese Institutionen wegen Unfähigkeit abgewickelt.

B) Wenn dies nur ein smoke screen ist, um keine Rechenschaft ablegend die Bahnen frei in eine Welt mit berechtigter Folter - wie so erfolgreich in "24h" propagiert - zu begeben, dann gehört dies restlos aufgeklärt und die Verantwortlichen vor parlamentarische Untersuchungskommissionen!

2.7.2007
Ich hab ganz die Angelegenheit in Sachsen mit der Vernichtung der 40 Aktenordner vergessen...

Montag, 11. Juni 2007

Ringelreih und Altbackenes ... (ja, sorry schon wieder ManagementFoo)

Da hatte sich der geneigte Leser der Süddeutschen schon gefreut: „Hurra, hab ich heute nichts internes aus der Telekom zu berichten, die Quelle schwieg,“ da schlägt das Handelsblatt auf Seite 14 heute am Montag hinsichtlich der T-Systems in die vollen:

"Insider berichten von einem desolaten Zustand bei T-Systems."
Wundert das wirklich jemanden? Ja, es wäre zwar noch zu definieren, worauf sich diese Aussage bezieht, aber wenn es um die Prozesse und die interne Software (eBest) geht, hab ich aus erster Hand gehört, daß das nur bestätigt werden kann.

"Man habe so gut wie keine Aufträge in der Pipeline. Die Geschäftspläne für dieses Jahr seien bislang um Längen verfehlt worden, ist zu hören."

Ui, das hören die armen Mitarbeiter sicher nicht gerne. Nein, nicht wegen der Angst eventuell entlassen zu werden. Ich habe mir sagen lassen, dass es dabei direkt um's Geld geht. So gibt es sogenannte "Jahreszielgehälter". Diese bestehen aus einem fixen und einem variablen Anteil – je nach Tarifstufe fäng das bei 5 % an und klettert auf bis zu 20% bei der T10 – der Senior Ausprägung, die sich auch schon mit den Aussertariflichen Gehältern überlappt. Dafür gibt es kein Weihnachtsgeld, kein 13. Gehalt oder sonstigen Schnickschnack: Der Mitarbeiter (MA) vereinbart mit seinem Unmittelbaren Persönlichen Vorgesetzen (UPV) im Rahmen des Prozesses "Führen mit Zielen" 3-5 qualitativ & quantitativ messbare Ziele. Der variable Anteil wird vom Unternehmen erst einmal einbehalten, und am Ende des Jahres wird dann geschaut, was nun so gelaufen ist. Dabei werden 1/3 des variablen Anteils von der Zielereichung der Organisation, 2/3 von der Leistung des MAs bestimmt.

Meist werden den MAs, die von ihnen zu buchenden Stunden zur Kostendeckung aufgedrückt - die von vielen aber leider auch bei bestem Willen nicht zu beeinflussen sind - aber das ist ein anderes Thema. Das oben angesprochene Verpassen der Geschäftsziele bildet sich natürlich wiederum auch im ersten Drittel der Unternehmensziele der variablen Vergütung (negativ) ab.

Wenn nun die Unternehmensziele einbrechen, dann muss der MA, um überhaupt 100% seines Jahreszielgehaltes ausgezahlt zu bekommen, bei den eigenen Zielen mehr als 100% erreichen. Dies allein, habe ich mir sagen lassen, führt intern schon zu einigem Unmut. Da dies auch als Instrument zur Lohnkostenreduktion eingesetzt wird, müssen Zielerreichungen ab 125% vom UPV an dessen Vorgesetzten begründet werden.

Doch lesen wir weiter: "Einen Vorgeschmack lieferten die Zahlen des ersten Quartals. So ist der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um mehr als zwei Drittel eingebrochen." Autsch! Und das genau in der Phase, in der ein potenter Käufer gesucht wird. Das ist bitter – und kann die Telekom richtig teuer kommen (siehe das von Hr. Pauly bei Siemens vorangetriebene Modell mit Benq und der Mobilfunksparte: „Hey, wir zahlen euch die Lohnkosten für ein Jahr, dann die Abfindungszahlungen, schenken Euch die Patente, nur bitte bitte, schaut zu, dass wir unsere Mitarbeiter endlich ohne unserem Ruf zu schaden, los werden!!“).

Richtig ärgerlich ist, daß die frische Reoraganisation offensichtlich nicht gefruchtet hat. Dumm gelaufen.

Auf der anderen Seite wundert diese Auftragslage schon, und scheint ein auf bestimmte Organisationsbereiche beschränktes Bild zu sein. Denn bei den kleinen gallischen Dörfern mit florierendem Geschäft brummt es:

Sowohl die als GmbH eigenständige MMS Dresden, die damals von einigen Abtrünnigen von Pixelpark mit dem Web-Portal Kunden Barmer Ersatzkasse mit aufgebaut wurde, als auch die P&D Einheiten des ehemaligen ENPS Darmstadt, das die vom Personalabbau 2004 verschonten Reste der Berkom angeflanscht bekommen hatte, und dies auch erfolgreich am Markt positionierte, bevor es dann Anfang 2007 in mehrere Untereinheiten zerschlagen wurde, können sich über mangelnde Aufträge nicht beschweren.

Scheinbar ist das aus der T-Systems Strategie gestrichene Thema Innovationen doch nicht ganz so marktuntauglich, wie immer angenommen – auch wenn es meist Aufträge für die Konzernmutter sind, die sich dort positiv in der Bilanz abbilden, und die gewünschten Millionenthemen mit Industriellem Outsourcing nach Indien hinken etwas hinterher …
… aber ich schweife schon wieder ab.

Hier wünscht sich der geneigte Leser sicherlich auch Haftungsregeln für die bisher unverbindlich im Raum schwebenden Berater aus Häusern mit klangvollen Namen zu fordern. Jeder Arzt, Rechtsanwalt, gar Handwerker muss sich bei Fehlentscheidungen auch wirtschaftlich zur Verantwortung ziehen lassen. Nicht aber die Berater, mit deren Tagessatz in ihrer Haushaltskasse, so manche mehrköpfige deutsche Familie einen Monat lang üppig überleben könnte.

Doch kommen wir zurück zum Handelsblattartikel: Er gipfelt in der Aussage, dass laut Aussage eines IT-Managers „derjenige, der da einsteigt, … sich einen ganz großen Besen kaufen“ muss.

Richtig: Und zwar um denjenigen, die die jetzige Situation fahrlässig, wenn nicht gar vorsätzlich herbeigeführt haben, auszukehren!

Denn, so wie es sich in den Mitarbeiterbefragungen abzeichnete: Der Fisch stinkt vom Kopfe her, so sagt der Volksmund.

"T-Systems hat fast schon mit jedem in der Branche geredet, höhnt, ein Experte"

Derzeit Streiken die Kollegen der T-Com.

Vielleicht kommen auch bald noch ein paar von der T-Systems hinzu?

Say no more!

*solidarisch die linke Faust für den Bekannten "corporate nigger with an attitude" erhebend*

Donnerstag, 7. Juni 2007

Management Mathematik (Telekom) oder: Was ist uns der Aktienkurs wert?

In der Hauptversammlung stimmen 8600 Aktionäre für die Zahlung einer Dividende von 72 Cent pro Aktie. Insgesamt werden 3,1 Mrd. Euro an die Aktionäre ausgeschüttet; ca. 25% gehen davon an den Staat und 5% (ca. 150 Mio.) an die hungrige Blackstone.

Ein Streik wird seit Wochen durchgeführt, um Kosteneinsparungen von 500 - 900 Millionen Euro durch die Verschiebung von tausenden Mitarbeitern in neue und schlechtere Arbeitsverträge neuer "Service Gesellschaften" zu verhindern.

Wir merken: 20% weniger Dividende, das Argument der Kostensenkung wäre kein Problem. Doch weiter:

Der Kaufpreis des IT-Dienstleisters von Volkswagen (gedas) von T-Systems lag im Dezember 2005 bei rund 450 Millionen. Nun wird ein Seniorpartner für die gesamte T-Systems gesucht. Ups, dafür benötigt die übernehmende Firma einen freien Chefposten. Kein Problem.

Glücklicherweise wird dieser Mann grade wg. laufener Ermittlungen aus alten Tagen unhaltbar. Die Abfindung, die Pauly für seinen Abschied vom Chefposten T-Systems bezieht, soll bei 4,5 Millionen liegen.

Wie kann das sein?
Der Kaufpreis für ein ganzes Unternehmen nimmt den Umfang der minimal erwünschten Kostensenkung bei den Personalkosten an, (das Unternehmen wies im Jahr davor einen ungefähr gleichwertigen Umsatz aus) und der Chef bekommt für das Räumen seines Stuhles ein Volumen von einem Prozent dieser Summe. (Obwohl der bei Siemens, und nicht bei Telekoms fragwürdige Mails zu anonymisierten Zahlungen schrieb.)

Und trotz all dem:
Die Mobilsparte von Orange in den Niederlanden soll für 1,5 Milliarden gekauft werden.

Halt: War in Europa der Mobilfunkmarkt nicht gesättigt?
Warum geht man nicht in Bereiche, wo Mobilfunk grosse Wachstumsschancen hat?
Telenor ist z.B. in Afrika sehr erfolgreich mit Prepaid Telefonkarten:
Nicht nur entsteht damit eine schnell auszubauende Telekommunikationsinfrastruktur ohne Kabel in der Erde vergraben zu müssen. Auch befindet sich durch die Prepaid karten nun eine neue Form des Bankings und der Kleinkreditvergabe dort, die es zusätzlich den Bauern ermöglicht, den besten Preis für ihre Ware auf den Märkten der umliegenden Städte zu erfahren.

Klar, die Niederländer sind ja ein riesiger Mobilfunkmarkt - langfristig betrachtet werden diese Investitionen wohl vom Meer verschluckt.

Fazit: Wenn es um Geld geht, geht es nicht um die Summen, sondern um die dahinterstehenden Ziele. Langfristig soll die Attraktivität für den (institutionellen) Anleger vergrößert und der Kurs hochgehalten werden.

Der Bund bedient sich gern deskleinen Wadenbeisser Blackstone, um die unliebsamen und noch
ausstehenden Schmerzhaften Veränderungen von der staatlichen Behörde in ein leanes
Unternehmen einfordern zu lassen.

Auf Kosten der Mitarbeiter und der Kunden.


Nachtrag: 11.06.2007
Die Verhältnismäßigkeit der Summen gerät bei Firmen wie Blackstone ausser Kontrolle:
Futurezone meldet: "Stephen Schwarzman, Chef und Mitgründer der Beteiligungsgesellschaft Blackstone, bekommt ein Jahresgehalt von knapp 400 Millionen US-Dollar"
Das Jahresgehalt hätte also zum Kauf der gedas ausgereicht.

In der Zwischenzeit war auch bereits China mit 3 Milliarden bei Blackstone eingestiegen und hält somit ca. 10 % des Investors - und investiert so seinen Handelsüberschuss nicht mehr nur in Gold. Interessant.

Mittwoch, 6. Juni 2007

... die staatlichen Organe und ihre Aufgaben: Hallo Herr Schäuble, aufwachen!


Ist es nicht erstaunlich in einer arbeitsteiligen Gesellschaft zu leben?
Die einen (Telekom Mitarbeiter) streiken seit 4 Wochen, und dennoch kann ich hier bloggen.
Toll, wie die Manager das so hinbekommen. Und auch scheint der neue Personalvorstand Hr. Sattelberger und seine bahnbrechenen Ideen zum "für beide Seiten das Gesicht wahrenden" Appeasement zu wirken: Noch wurde sich nicht von den umzäunten He(e)r(r)schaften beklagt, das die Datenanbindung in die weite virutelle Welt unterbrochen worden sei.

Aber genau das hatten die Gewerkschaften ja als Druckmittel gegen die Konzernspizte in Stellung gebracht. Leider, so werden viele denken, sind dies ja auch nur wieder leere Phrasen. Wie sollte eine staatstragende Organisation die Grundfesten der Republik auch erschüttern wollen, selbst wenn es die Basis wollte - und dem in einer Urabstimmung zustimmte. Nein.
Es lebt sich in der derzeitigen Rolle als Sammelbecken mit Partizipation der oberen Funktionärsebenen an den feinen Managementspielchen, doch viel zu bequem. Und ausserdem: Wenn man das vor rund 90 Jahren gewollt hätte, sähe es heute ganz anders aus.

Die Gewerkschafen haben übrigens ein ähnliches Problem, wie die Telekom und die ehemals grossen Volksparteien: Auch ihr laufen die Menschen in Schaaren davon. Weder Fachmann, noch Laie wundert dies.



Ganz anders hingegen sieht es derzeit an der sonst von der Landflucht heimgesuchten Region an der Ostseeküste aus. Nicht nur die Repräsentanten vieler nationaler Souveräne, nein auch dieser selbst strömt herbei. Von ein paar bröckelnden physikalischen und juristischen Hindernissen voneinander getrennt, kommt es wie in der grossen Politik auch hier im kleinen zu "false flag operations", bei denen zum Glück niemand zu Schaden kommt.

Abgesehen vielleicht von dem Bild der Freunde und Helfer, das doch auch schon am letzten Wochenende recht differenziert gelitten hat. Angesichts dieser riesigen Menschenmassen bei nur rund 10.000 Polizisten (dies sind ca. 2,5 so viele Polizisten, wie damals für die Räumung der Mainzer Strasse in Berlin Friedrichshain benötigt wurden) kommt letzteren quasi als bedrohte Art an der Reibfläche zwischen der nun wieder erlaubten Äußerung demokratischer Grundrechte und deren Überschreitung als alktiver Puffer eine zentrale Aufgabe zu; DIE zentrale Aufgabe für Deutchland: "Ruhe und Ordnung" zu bewahren!

Welch Aufgabe! Angesichts dessen stellt sich mit Georg Kreisler erneut die Frage: "Ja, wer schützt den Polizist?" Und Prophet Kreisler offenbart im vorvorletzten Abschnitt dann auch das Lösungsrezept, wie der Krise Herr zu werden ist:

"Statt der Funkstreifwagen Panzer!
Wer drin sitzt, kann zwar nichts seh'n,
doch es kann ihm nichts gescheh'n.
Außerdem an jeder Ecke zwei Kanonen für die Leut'.
Sie werd'n seh'n, wie sich Ihr Schutzmann drüber freut."

Hey, Herr Schäuble, da wird schon wieder ohne Rechtsgrundlage  etwas getan, was Sie fordern!
Die Kollegen überholen Sie (siehe Online Durchsuchungen) erneut rechts aussen. Und das noch innerhalb der normalen Erinnerungsfrist von 2 Monaten. Peinlich.

Wer war derzeit in "diesem unseren Lande" für den Schutz der verfassungsrechtlich verbrieften Rechte zuständig? Herr Schäuble, mein Eindruck verstärkt sich, dass Sie eine größere Gefahr für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung darstellen, als
"Islamischen Fundamentalisten" oder Taliban am Hindukusch!

Wo Recht zu Unrecht wird, poche ich wertkonsvervativ auf die uns verbrieften Rechte!
Soviel zum G8 Support aus der Ferne.

hough!

Donnerstag, 24. Mai 2007

Was wäre wenn ...


... die deutsche Bundespost nicht privatisiert, und deren IPO der "Volksaktie" von Manfred Krug so intensiv beworben worden wäre? Einer Tätigkeit die er selbst inzwischen als großen Fehler in seiner Karriere bezeichnet hat (ach, wo ist der Link doch gleich ...?).

... die Regulierungsbehörden nicht die Markkräfte stützen und fördern würden?

... der seit 3 Wochen andauernde Streik nicht in einem Konzern, sondern auf einem Spielplatz statt fände?
Stures Kleinkind A: "Wir müssen Kosten senken, darum dürft Ihr nicht mehr auf der Schaukel sitzen. Das ist zu teuer und die Sandburg wird auch nicht fertig!"
Stures Kleinkind B:" Das finde ich aber doof. Ich hab schon gestern mit kürzer geschaukelt und beim Sandburgenbau geholfen. Nö, ich geh jetzt wippen."
Stures Kleinkind A zu fragend blickendem Kind C: "Dafür bekommst Du meinen schönen Lutscher. Schau wie schön meine Sandburg ist!"

Fast so, wie die FTD schrieb.

Herrengottsackraluhiahsoagidaamoal!
Schluss!

Baut schöne Sandburgen, seit nett zueinander, arbeitet zusammen & fair, und dann wird die Burg schon so werden, wie es gut für Euch ist, und wenn Ihr das gut macht, dann schauen sich sogar die stolzen Eltern und Verwandten das Teil an!

Schulz ist.

Donnerstag, 3. Mai 2007

... Kleiner Rückblick


Gestern war was los. Streik & große Rechtfertigungsshow.
Eigentümervollversammlungen sind nie einfach.
Wir erinnern uns: Früher im Sandkasten war bei Streitigkeiten die mehr oder minder feine Eskalation vorgegeben: Förmchen wegnehmen, Straße/Burg/Kuchen zerstören, Sand bzw. -klümpchen werfen, mit Schaufel/Stöckchen schlagen, bis jemandes Mutter (damals ...) eingriff und/oder die Toleranzschwelle überschritten - der/die heulende den Platz dem Sieger überließ.
Heute wird dies in der US Militär- und Telekom Konzernsprache "Code of Conduct" genannt: Ein fein ausdifferenziertes ethisches Regelwerk - je nach Anwendungskontext mit unterschieldichen Intentionen.
Für die DTAG ist es eine Fortsetzung der Firmsenstrategie "Spirit", den den Mitarbeitern noch mehr Engagement für den Konzern durch einen fairen Umgang miteinander entlocken soll.
Angesichts der Kettensägen & Vorschlagshammer Brutalität und Kurzsichtigkeit mit der die Umstrukturierungen alle 18 Monate über die Horden der Werktätigen gejagt werden, wird diese Bemühung ganz klar fruchten: Denn wenn schon das Management der T-Systems nicht fair & begründbar agiert, so liegt so das Heilsversprechen doch in den Umgangsregeln der Broschüre der großen Mutter! Nun angesichts dieses panta rhei ist "Managed Business Flexibility" eigentlich kein Produkt sondern eher eine Existenzweise im Konzern, aber ich schweife ab.
Für den US Marine bzw. deren Offiziere geht es eher um die Frage des Umgangs im Rahmen strategisch heikler Situationen, bei denen im Gegensatz zu sog. "false flag operations" ein daraus resultierender feindlicher Waffengang vermieden, bzw. auf der richtigen strategischen Klaviatur beantwortet werden soll (siehe "Keine Kanonen auf Spatzen"). So können wir z.B. froh sein, das es in den letzten 2 Jahren nicht eine erneuten 911-Vorfall gegeben hat, und anscheinend wieder eine Annäherung stattfindet, da sonst der Iran im Auftrag von Dick Cheyne ge-nuked worden wäre, doch dies ist ein anderer Diskurs ("Why Dick Mr. President, that is your job & priveledge?!") Anyway, dies wäre ja auch der "Code of engagement", stupid!
Der "Code of Conduct" besteht letztlich aus 6 Artikeln, die dem erst im Kampf befindlichen Soldaten, der dann in die Gefangenschaft gerät, Orientierung und Handlungsanleitung geben soll. "Article VI: I will never forget that I am an American fighting for freedom, responsible for my actions, and dedicated to the principles which made my country free. I will trust in my God and in the United States of America."
Interessant, mit den Begriffsbrüchen in den Anwendungskontexten etwas herumzuspielen:
gefangen im Konzern, verantwortlich für meine Aktionen, vertraue ich darauf, dass ich von einer höheren Instanz hier wieder rausgehauen werde. I bet!
Auf dem ehrwürdigen Bild oben sehen wir (von links) Hr. Ricke, Hr. Raizner, Hr. Obermann und Hr. Pauly auf einer Pressekonferenz im August 2006 auf der IFA. Damals waren das die großen Lenker auf dem Tanker Telekom.
  • Herr Ricke hatte noch etwas Gnadenfrist, konnte aber die davonlaufenden Festnetzkunden auch nicht mehr aufhalten, und musste dann im November gehen.
  • Herr Raizner, wollte im Machtkampf seine Buddelstelle vergrößern, und zog dann aber auch den Hut nachdem er sich nicht durchsetzen konnte.
  • Herr Obermann wurde Kalif anstelle des Kalifen - mit all den Konsequenzen.
  • Und Herrn Pauly - Sie erinnern sich - der Herr, der bei Siemens erst die Telekommunikationssparte umgegraben, und dann an Benq zur Abwicklung verkauft hat, und dann händeringend von der T-Systems für ähnliche Arbeiten eingestellt wurde: Ihn scheinen die Geister der Vergangenheit der ehrwürdigen Siemens-Akquise-Praxis auch zu verfolgen.

So bereiten sich nun angesichts der verhärteten Fronten zwischen Gewerkschaft & Vorstand der DTAG die Beteiligten zum Kampf. Helfen wird dies niemandem. Und neue Produkte, die reißenden Absatz bei den Kunden finden, können so jedoch nicht entwickelt & vertrieben werden ...
Skol!

Nachtrag: Inzwischen ist Herr Pauly Telekom-Geschichte. Ein kleines Handgeld von 4,5 Millionen Euro wird ihm den Abgang versüßen. Und, so wie es die Spatzen von den Dächern pfeifen sollen ihm auch schon die ersten Beraterverträge mit anderen Firmen der Branche angeboten worden sein ...

Samstag, 28. April 2007

Rüstungsexporte & Tunnelsicht

Argh!

Sicherlich ist der verbliebene Rest der deutschen Werftindustrie wert durch verkaufsfördernde Maßnahmen erhalten zu werden. ABER:

Warum, bitteschön, muss das immer wieder im Rahmen von dubiosen Rüstungsexporten geschehen? Ich habe ja noch fast verstehen können, das der deutsche Staat Israel seine top of the pops Brennstoffzellen U-Boote verkauft; auch wenn bei diesem Deal schon der kleine aber feine Haken bestand, dass eine Umrüstung zum Kernwaffenträger nicht verhindert, sondern vom Kunden erwünscht war. (Ja auch Israel, hat diese, darum will der Iran als Regionalmacht da unten nicht ins Hintertreffen geraten... sehr zum Erstaunen des Restes der Welt.)

Nun aber soll Pakistan auch noch solche tollen deutschen U-Boote erhalten.
Wir erinnern uns: Pakistan ist der demokratisch und menschenrechtlich nicht ganz so koschere Nachbarstaat von Indien, der inzwischen auch Nuklearmacht geworden ist. Darum hat Mr. President Indien neulich Atomwaffen nicht nur erlaubt, sondern auch vermacht. Und diese beiden liegen ab und an mal an der Grenze mehr oder weniger heftig im Streit um Kaschmir & beharken sich gegenseitig.

Warum sollen wir diese U-Boote also nicht verkaufen: Pakistan zahlt doch auch darfür. Bevor wieder ein US Konzern das ganze know-how aufkauft ... oder, wie in diesem Fall: Bevor uns die Franzosen den Deal vor der Nase wegschnappen! Ja, Mensch, das geht doch nicht, wir müssen doch unsere Arbeitsplätze retten!

Schätzen wir mal ab:
3 U-Boote herzustellen sichert vielleicht 5000 Arbeitsplätze (mit Zulieferern) für 2 Jahre.
Gezahlt wird in Anlehung an die Hermes Absicherung über 1 Mrd. Euro eben diese Summe.
Den Managern & Aktionären von Thyssen Krupp gefällt dies sehr.
Ebenso dem pakistanischen Militär, können sie doch nun ihre Flugkörper vor den Augen der Feinde verstecken und auch mit ?nuklear? Sprengköpfen in den Weltmeeren herumfahren.
Sich also so richtig groß fühlen, wie die USA, RU, UK, CN?, F?, IL ... das ist schon ein elitärer kleiner Kreis der Allmächtigen, weil: Indien ist nicht dabei.

Ob dadurch die Irrationalität & Gefahr einer nuklearen Katastrophe steigt, interessiert doch wieder keinen - egal ob deutsche oder französische Jobs etwas gesichert werden bzw. welcher Nationalität die Manager sind, die sich das Fäustchen reiben - die Anleger sind eh global verteilt. Ebenso wie der Fallout, der daraus resultieren könnte.
Darum: NEIN, solch ein Deal darf es nicht geben!

Den Spass mit U-Booten unter & durch die Meere zu preschen mag man ihnen jedoch gönnen:

Hier ist ein aktuelles und wohl auch recht kostengünstiges Angebot - guter Jahrgang, schönes Design, und warhaft ein ehrenvoller Vertreter seiner Art ausgeschrieben: "U 12" Klasse 205B/09.

Komisch nur: Wie streng die Vorschriften zum Erwerb dieses Veteranen sind....

Freitag, 27. April 2007

Respekt!

Nein, nicht für die 46 jährige Mutter, die lebt ja bei ihrem Freund. Erwachsene Menschen, die sich auf Kosten ihrer Kinder aus der selbstverschuldeten Misere ziehen wollen, obwohl es doch noch staatliche und nicht-staatliche Hilfsangebote gibt, sind einfach nur unglaublich verantwortungslos und dumm.

Respekt für den 12 Jahre alten Sohn, den ältesten von 4 Geschwistern zwischen 8 und 12, der sich um seine Geschwister gekümmert hat, seit die Mutter im Sommer 2006 (sic!) nur noch ab und zu in die versiffte Wohnung kommt, um den Kids 5 Euro zum Überleben zuzustecken.

Fast ein Jahr hat er das Überleben seines Bruders & der Schwestern gesichert, bevor er sich überfordert fühlte und beim Jugendamt nach Hilfe telefonierte (so jedenfalls SPIEGEL Online).
Bravo armer kleiner, großer Mann, deine Mutter hatte das nicht geschafft!

Nun wird diese kleine geschundene Überlebensgemeinschaft jedoch auch noch zur Heimunterbringung aufgeteilt.

So erschütternd die Meldung auch ist, zeigt sie doch, wie verantwortungsvoll Kids sein können.

Ich wundere mich nur, warum die Schule oder die Nachbarn sich nicht früher geregt haben?
Ob sich ihr neuer Heimalltag so gestaltet, daß sie weiterhin Kontakt zueinander haben können?

Ab welchem Alter Kids selbständig überleben können, war früher ja nur als Schocker aus Reportagen über Strassenkids in der "3. Welt" bzw. aus dem zerfallenen Ostblock bekannt.
Wir erinnern uns an die Bilder von Müllkippen Gangs und an lösungsmittelschnüffelnden Kids in Fernwärmeverteilern. Bekannt aus Film und Fernsehen, Welcome now to Berlin!