Inzwischen finde ich mich langsam damit ab, dass "Erichs Lampenladen" nun demontiert, skeletiert, ganz abserviert wird. Abgewickelt und zurückgespult, wird so Geschichte und Architektur, ja das Gedächtnis der Stadt stromlinienförmig auf das gewünschte zurückgestutzt.
Das "sozialisitsche" Haar in der Suppe der "hochkulturellen" historischen Erinnerungen entfernt, zugunsten einer fahlen Reimplantation des einst so stolzen Hauptstadthaares in Form eines sinn-entleerten Wiedererweckungsgebäudes. Haupsache repräsentativ, und natürlich hoch historisch.
Wo Palast war, darf kein Lampenladen, gar Kulturraum der Graswurzeln sein! Das Scheinargument der zu hohen Asbest-Sanierungskosten wird angesichts der diese Woche vom Bund getroffenen Zusage zur Übernahme von fast 500.000.000 Euro offenbar: Wieviel wäre dies in Krippen/Kita-Plätzen oder in Tonnen Lehrmaterialien zur Förderung von Schülern? Egal, ein solch exponiertes "Bethanien II" wäre in dem Kontext des Ortes ja keinesfalls zu dulden gewesen. Zu sehr könnte sich die Erinnerung an die Protagonisten der Wende und die Ambivalenz der Vereinigung an diesem Bruch zwischen Historie, (P)Ostmoderne und Westalltag reiben.
Interessant ist übrigens, dass aktuell nur ca. 2/3 der ursprünglich veranschlagten Summe als Baukosten geplant und bewilligt sind. 2005 waren Experten in dem ersten Machbarkeitsgutachten von 530 - 780 Mio Euro im Rahmen einer Public_Private_Partnership ausgegangen. Na, von den zu erwartenden Kostenexplosionen und Baumängeln mal ganz zu schweigen. Und nun? Kein Humboldt-Forum, keine grosse Bibliothek, dafür aber mit Kuppel und einem Forum "das die Geschichte erlebbar" werden lassen soll. Wird es nun jeweils am 9. November einen Karl Liebknecht Memorial Event geben, bei dem die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ vom Balkon ausgerufen wird und die Menschenmengen vorbeiziehender Touristen auf die internationale Revolution eingeschworen werden?
Nicht nur schenkt die Kanzlerin dem Volk das Schloss - sondern auch Chinesische Investoren Oranienburg ein China Town. Das soll genau so teuer werden, wie das Schloss, aber allein aus Privatmitteln finanziert sein. Wer soll aber dort verzückt und konsumbereit durch die Gäßchen schlendern? Hallo? Wer sind die Touristen der Zukunft? Wollen neben den US-Amerikanern und den eher ambivalenten Japanern Chinesen wirklich in Europa ein hochtraditionelles Andenken an rein inszenierte Authentizität (z.B. überwundener Systeme) bewundern? Tolle Idee, nur wer soll dafür zahlen?
Das "sozialisitsche" Haar in der Suppe der "hochkulturellen" historischen Erinnerungen entfernt, zugunsten einer fahlen Reimplantation des einst so stolzen Hauptstadthaares in Form eines sinn-entleerten Wiedererweckungsgebäudes. Haupsache repräsentativ, und natürlich hoch historisch.
Wo Palast war, darf kein Lampenladen, gar Kulturraum der Graswurzeln sein! Das Scheinargument der zu hohen Asbest-Sanierungskosten wird angesichts der diese Woche vom Bund getroffenen Zusage zur Übernahme von fast 500.000.000 Euro offenbar: Wieviel wäre dies in Krippen/Kita-Plätzen oder in Tonnen Lehrmaterialien zur Förderung von Schülern? Egal, ein solch exponiertes "Bethanien II" wäre in dem Kontext des Ortes ja keinesfalls zu dulden gewesen. Zu sehr könnte sich die Erinnerung an die Protagonisten der Wende und die Ambivalenz der Vereinigung an diesem Bruch zwischen Historie, (P)Ostmoderne und Westalltag reiben.
Interessant ist übrigens, dass aktuell nur ca. 2/3 der ursprünglich veranschlagten Summe als Baukosten geplant und bewilligt sind. 2005 waren Experten in dem ersten Machbarkeitsgutachten von 530 - 780 Mio Euro im Rahmen einer Public_Private_Partnership ausgegangen. Na, von den zu erwartenden Kostenexplosionen und Baumängeln mal ganz zu schweigen. Und nun? Kein Humboldt-Forum, keine grosse Bibliothek, dafür aber mit Kuppel und einem Forum "das die Geschichte erlebbar" werden lassen soll. Wird es nun jeweils am 9. November einen Karl Liebknecht Memorial Event geben, bei dem die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ vom Balkon ausgerufen wird und die Menschenmengen vorbeiziehender Touristen auf die internationale Revolution eingeschworen werden?
Nicht nur schenkt die Kanzlerin dem Volk das Schloss - sondern auch Chinesische Investoren Oranienburg ein China Town. Das soll genau so teuer werden, wie das Schloss, aber allein aus Privatmitteln finanziert sein. Wer soll aber dort verzückt und konsumbereit durch die Gäßchen schlendern? Hallo? Wer sind die Touristen der Zukunft? Wollen neben den US-Amerikanern und den eher ambivalenten Japanern Chinesen wirklich in Europa ein hochtraditionelles Andenken an rein inszenierte Authentizität (z.B. überwundener Systeme) bewundern? Tolle Idee, nur wer soll dafür zahlen?
Die Tütenpizza wäre sicherlich ein potentieller Metropolenerster unter den Startup Ideen, ein China-Lieferservice per Fahrrad in Boom town Berlin ein klimarelevanter runner up - ohne all zu große Investitionen. Doch die Summen im Spiel lassen die Sinne schwinden: 500 Mio Euro auf 41000 Einwohner ... hier lasse mensch die Imagination dieses montären Options- und Gestaltungsraumes fließen, was nicht alles dort finanziert werden könnte. Oder eben, wie schon gesagt, unser Stadtschloss. Ist doch auch viel fairer 500 Mio Euro auf 3,4 mio Einwohner anzuwenden - in der Hauptstadt.
Klaus, da musst Du tätig werden! Jetzt da wir auch Papst sind, da bedarf es solch repräsentativer Stätten der Huldigung; in der nach weltlicher Geltung strebenden Hauptstadt Deutschlands darf das nicht fehlen! Das fehlt uns noch - wenn wir das haben, kommen wir sicher in den Weltsicherheitsrat!
Also: Überzeuge die chinesischen Investoren davon, uns einen Palast der Winde - oder eben unser Stadtschloss - etwas authentisch aufgearbeitet - für die Berliner Stadtmitte zu spendieren! Mit einem Transrapidanschluß (Zwischenstopp Adlershof) zur Cargolifterhalle - pardon - zum Tropical Paradise nach ... wo war das doch gleich?
Und noch ein Tip: Vergesst den Ausbau Berlin-Schönefeld! Baut lieber gleich in Brand auch noch ein Raumfahrtforschungszentrum mit Raumhafen. Denn nun, da die "zweite Erde" entdeckt wurde, und nach der Meldung des Kryptonitfundes in Serbien, kommt es in den nächsten 10 Monaten auch zur Zündung des ersten Warpantriebes - der zugegebenermaßen eigentlich irrtümlich bei der Verkabelung einer Soundanlage für eine Rave in den Forsten Brandenburgs gezündet werden wird und so den Erstkontakt zu den Vulkaniern etabliert. Es ist von geopolitischer Bedeutung, dass dies derzeit aus der Mitte Europas, und nicht aus den Weiten der Pampa im Mittleren Westen der USA geschieht!
RL is much weirder than SL!
Be it.
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