"Gab's in meiner Jugend etwas in den USA, das ich, abgesehen von der Jugend, heute gern wiederhätte? Das gab's, und es ist kaum auszuhalten, so gern hätt ich's noch einmal: keine Ahnung davon, wie bald wir Menschenwesen unsren feuchten, blau-grünen Planeten für Menschenwesen unbewohnbar machen werden. Wir sind nicht zu bremsen. Wir vermehren uns weiter wie die Karnickel. Wir treiben weiter hirnrissige Techniken voran, die unabsehbar scheußliche Nebenwirkungen haben. Wir flicken nur äußerlich an unsren einstürzenden Städten herum. Wir räumen nichtmal den giftigen Dreck richtig weg, den wir selber gemacht haben."
Im Alter von 84 Jahren ist Kurt Vonnegut in New York verstorben.
Mit seinen feinsinnigen Satiren, mal im Science-Fiction-Gewand, mal im Stil der Beat Generation gehalten, wurde er einer der meistgelesenen Literaten der Gegenwartsliteratur, sein Werk "Slaughterhouse 5" erlangte geradezu Kultstatus.
Sein grimmiger Blick auf die Gesellschaften, sein zum Teil bissiger Humor, mit denen er eigene Erlebnisse und Beobachtungen in Romane und Shorts verarbeitete, wird meines Erachtens von keinem anderen Literaten erreicht. Sein Tod ist ein herber Verlust für die heute leider sehr glatt gebügelte Schreiberzunft.
"Wenn Wesen aus Fliegenden Untertassen oder Engel oder sonstwer in, sagen wir, hundert Jahren hierher kämen und wir ausgestorben sind wie die Dinosaurier, welchen Gruß könnten wir ihnen hinterlassen auf einem Hang des Grand Canyon? Hier der Vorschlag eines alten Kackers:
VIELLEICHT HÄTTEN WIR UNS RETTEN KÖNNEN, ABER WIR WAREN ZU STINKEFAUL, ES ERNSTLICH ANZUPACKEN."
Kurt Vonnegut (1922 - 2007)
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1 Kommentar:
Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website brynawel.blogspot.com Links tauschen
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