Dienstag, 17. Juli 2007

Automatisierte Tötungstechnologien

Skynet übernahm 1997 die Kontrolle über die vernetzen Waffensysteme um den Krieg der Maschinen gegen die Menschen einzuleiten. Zumindest in der Storyline des SciFI B-Movies "Terminator", mit dem Governor Schwarzenegger den Durchbruch ins big Filmbusiness erzielte.


1984 schien diese Version mit nur 13 Jahren Vorlauf zwar im Bereich des Möglichen, wenn auch zeitlich zu kurz gegriffen. (Aber ab dem Jahr 2001 beginnt im SF Multiversum ja eigentlich das Space Age, so dass diese magische Schwelle des Milleniums falsche Assoziationen hätte wecken können - aber ich schweife ab.) 2007 soll es nun nach Plänen des US amerikanischen Verteidigungsministeriums im Rahmen der brodelnden Lage in Afghanistan & im Irak zum umfrangreichen Einsatz ferngesteuerter Luft-Boden Kampfdrohnengeschwader kommen.

Noch sitzen menschliche Operators an den Schalthebeln vor dem "kill". Die Implikationen der menschlichen Fehlerquelle wurden von Asimov/Kubrick in 2001 bzw. Dr. Seltsam präzise dekliniert.

Doch landgestützte Systeme gehen da teilweise schon weiter: Erst in der Wüste, nun auch im Stadtverkehr sucht das DARPA erfolgreiche Prototypen. Neben den diskursfreundlichen automatischen Vehiklen, stehen jedoch auch autonome bodengestützte Waffensysteme auf der Forschungsagenda.

Diese Entwicklung autonomer Systeme führt - wie alle rüstungstechnologischen Entwicklungen dem Prinzip der Machbarkeit folgend - letztlich auch zu deren Anwendung.

Die ethische Konsequenz bündelte Asimiv schon früh in den Robot Laws. Es ist positiv überraschend, dass sich auch staatliche Organisationen inzwischen mit dem Thema Ethik befassen; wenn auch etwas abseits der (derzeitigen) Zentren globaler Hebelkräfte. Aber Samsung will dieses Jahr noch auf den Markt - mit Kampfrobotern.

Doch zurück zur ferngesteuerten Luftwaffe: Was sich auf den ersten Blick als wunderbar effiziente Lösung darstellt (keine Piloten = keine häßlichen Bodycounts bzw. ethisch/moralische Bedenken / bzw. Zeugenaussagen), bietet aber auch dem omnipräsenten unsichtbaren Feind neue Chancen: Zur Aktivierung einer eigenen Luftwaffe müssen nun keine Jets mehr gekidnappt werden - ein wenig Hacking könnte schon genügen.

(OK. Als Webservice wird die Steuerung nicht konzipiert sein ... warten wir es ab.)

Was fehlt, sind Schritte zur Erarbeitung globaler Standards:
a) Ethik Autonmer Systeme ("Robot Laws") generell
b) Rüstungskontrolle im virtuellen Raum bzw. bei autonomen Systemen.

Diese wird es wohl auch angesichts des von den US vorangetriebenen strategischen Besetzens & Dominierens neuer Technologiedomänen vorerst nicht geben (siehe aktuelles Space Race mit China).

Es sei denn die Anzahl der ungewollten/ungeplanten Todesopfer wäre zu gross ...

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