Freitag, 14. September 2007

Nun ist es offiziell: Offizielle 9/11 Belege unwahr!

Dieser Bericht des Guardian ist eine kleine Sensation: 6 Jahre nach dem Ereignis äußert sogar der Vorsitzende der 9/11 Commission zu, dass die "offiziellen Beweismittel" weit von der Wahrheit entfernt sind.

Siehst Du, hab ich doch schon damals gesagt, dass diese offizielle Version eine "wag the dog" Geschichte war. Wer dort genau was getan hat, wird sich nicht mehr nachvollziehen lassen.

*tief durchatmend*

Nachtrag 28.12.2007:
Well, this is stupid - why would the media censor 9/11 and how?

Paradoxe Forderungen - what is next?

Auf der sicherlich zutreffenden Aussage, dass Terroristen das Internet für Propaganda & Planung von Anschlägen nutzen, folgt in diesen Wochen konsequent die Forderung vom Bundesinnenminister, gestützt von der Kanzlerin, dass hier einzig Onlinedurchsuchungen helfen können, die Drahtzieher erfolgreich zu verfolgen, Katastrophen zu verhindern und die Sicherheit zu steigern.

Fehlt nur noch die Behauptung, der Weltfrieden, könnte so erreicht werden.

Gleichzeitig wird auch der Umfang heruntergespielt, damit DU & ich keine Angst bekommen, es wird immer von wenigen, teils von "8-9 Fällen im Jahr" gesprochen. Ruhig, Bürgerchens, Euch trifft das ja nicht - durchsucht zu werden ist unwahrscheinlicher als der Gewinn einer Lottomillion. Und: Wenn Du nichts zu verbergen hast, dann kann es Dir auch recht sein, dass wir zum Wohle der Sicherheit aller, bei Dir in Deinen Archiven stöbern. Was sagts Du? Menschenwürde? Datenschutz? Recht auf informationelle Selbstbestimmung? Moment, wenn Du nichts zu verbergen hast, brauchst Du auch keine Angst zu haben. Und ausserdem: Schau Dir doch mal die Menge an Daten an, die Du beim freiwilligen Surfen im Netz & bei Deinen Kredik- und Rabattkartenaktivitäten, geschweige denn bei Deiner Handynutzung hinterläßt!

Am 6. Jahrestag der Zerstörung der Twin Towers schob sich schließlich der Staatssicherheitsführer Schäuble mit einem zackigen "Wir haben genug gestritten, wir sollten es jetzt machen" Handlungsimperativ wieder in den Vordergrund.

Bei den Festnahmen der Terrorverdächtigen in der vergangenen Woche habe "jeder gesehen, dass wir nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen", sondern eingreifen, "wenn wirklich Bedarf besteht" sagte er gegenüber SPON.

Aber Moment: Gerade diese erfolgreichen Verhaftungen in Deutschland und Österreich wurden ohne Online Durchsuchungen, sondern auf Basis normaler verdeckter Ermittlungen durchgeführt! Hier konnten die Behörden ihrem Auftrag erfolgreich mit aktuellen Mitteln nachkommen.

Im Schwung des öffentlichen Diskurses ob der konkreten Anschlagsgefahr wittert Schäuble Morgenluft und erhöht den Druck: "Wenn die, die die Sicherheit gewährleisten müssen, sagen, beim nächsten Mal schaffen wir es ohne das nicht" dann mache er sich diese Aussagen zu eigen, so Schäuble gegenüber SPON.

Was nun? Knickt die SPD ein? Oder muss es auch bei uns zu Anschlägen kommen, damit der Widerstand gegen die Onlinedurchsuchung endlich gebrochen, und die Sicherheitsgestzgebung weiter ausgedehnt werden kann, wie in unserem großen, vorbildlichen Bruderland USA?

Let one happen stop the rest.

Sonntag, 9. September 2007

Wer hilft den Eltern ihre Kinder zu schützen?

In den USA zahlen nun einige katholische Diözesen Entschädigungen an hunderte ehemals mißbrauchter Kinder. Die Politik der Vertuschung und Negierung, des Abberufens und in andere Gegendend schickens pädophiler Priester ist nicht mehr juristisch haltbar. Ein Verfahren nach dem anderen läßt die schützenden Mauern der Negation brechen; die lokalen Kirchen müssen teuer für ihre Politik bezahlen. (Wenn sie auf Anweisung aus Rom gehandelt haben, ist dann die römische Führung auch finanziell für die Schäden haftbar??)

Die Frage, wie es zu teils jahrzehntelangem Leugnen & Schweigen, ja Schützen der Täter kommen konnte, und welche juristischen Konsequenzen dies eigentlich für die Katholische Kirchenführung in Rom haben sollte (Mittwisserschaft, Verdunkelung, Vereitlung der Strafverfolung etc.) bleib noch offen. Die Klärung & Aufarbeitung wird wahrscheinlich an den Komplexitäten des internationalen Rechts scheitern. Wie sollten auch irische, italienische, deutsche, amerikanische Strafverfolgungsbehörden Zugang zu den eigentstaatlichen Kirchenarchiven durchsetzen?

Während diese Priester quasi aristokratisch ihre Begehr auf mit dem ewig frischen von der Jugendarbeit hereinströmenden Fluss an Kindern geschütz und verborgen abarbeiten konnten,
scheint das Web hier eine säkularisierende und "demokratisierende" Wirkung zu entfalten:

Der im Technologie-Dämonisierungs-Diskurs aufgekommene Schmähruft "Internet is for Porn" entbehrt nicht einer gewissen Grundlage. Die Sexualisierung der Selbstdarstellung zur erfolgreichen schnellen unkomplizierten Partnersuche in der Single Gesellschaft sei hier nur am Rande erwähnt. Ebenso die Frage der Wirkungsweise des Pornkonsums, und die sich immer weiter ausdifferenzierende Fülle der Stil- und Handlungsrichtungen, die teils auch noch illegal sind.

Die Fragen, die sich mit dem Konsum und der Verbreitung - unter anderem in Bezug auf die Veränderung der Erwartungen und Reizschwellen der Konsumenten sicherlich begründet diskutieren lassen - für Erwachsene wohlgemerkt - stellen eine ganz neue Herausforderung an die Eltern von Kindern:

"Andreas Hill erzählt von sehr jungen pädophilen Patienten, die es vor zehn Jahren nicht gegeben hat – einfach, weil sie Kinderpornografie gar nicht kannten. Natürlich ist es im Internet, in Foren und virtuellen Welten auch leichter für potentielle Täter, ihre Opfer kennen zu lernen." (Die Zeit, 2007/37)

Porn & Gewalt sind immer nur wenige clicks entfernt. Die anonyme Interaktion in Foren oder Chat rooms oder Communities läßt sich nur schwer kontrollieren. Und dies auch nur wenn denn bei den Eltern ein Wissen um den Problemkomplex - und auch ausreichendes technisches Grundwissen vorhanden ist, um sich in der Reglementierung des Zugangs nicht von den eigenen Kids austricksen zu lassen.

Wie können Eltern also ihre Kinder auf diese Abgründe vorbereiten?


P.S.
Nein. Onkel Schäuble und seine Onlinedurchsuchung - helfen auch hier nicht weiter.


Nachtrag 14.09.2007

Ein Artikel in der Süddeutschen berichtet über die Hilflosigkeit der Portalbetreiber für user generated content, diesen auf seine Angemessenheit hin zu überprüfen. Letztlich sei man auf die Mithilfe der Nutzer angewiesen. Mehr dazu hier.